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Eine ISG-Injektion: Kann das bei mir wirken?

Diese Frage wird uns oft gestellt: Was ist eine Injektion ins Iliosakralgelenk (auch ISG-Injektion genannt) und kann sie meine Schmerzen im unteren Rücken, in den Beinen oder in der Leiste lindern?


Was ist eine ISG-Injektion?

Es gibt zwei Arten von Injektionen in das Iliosakralgelenk:

  1. Diagnostische ISG-Injektionen zur Abklärung, ob Ihre Schmerzen vom Iliosakralgelenk ausgehen
  2. Therapeutische ISG-Injektionen zur vorübergehenden Linderung der Schmerzen im Iliosakralgelenk

1. Diagnostische ISG-Injektionen

Bei Verdacht, dass das Iliosakralgelenk der Verursacher der Schmerzen im unteren Rücken ist, wird Ihr Arzt als Erstes eine Reihe von fünf diagnostischen Provokationstests durchführen. Dabei wird in verschiedene Richtungen Zugkraft auf die Iliosakralgelenke ausgeübt.  Wenn Ihre typischen Schmerzsymptome bei drei oder mehr der fünf Provokationstests auftreten, wird Ihr Arzt möglicherweise eine diagnostische ISG-Injektion empfehlen. Damit soll abgeklärt werden, ob das Iliosakralgelenk für Ihre Schmerzen im unteren Rücken verantwortlich ist.

Eine diagnostische ISG-Injektion, auch als diagnostischer ISG-Block bezeichnet, dient nicht zur Behandlung der Schmerzen, sondern zur Diagnosesicherung, wenn durch die Injektion vorübergehend eine Linderung der Schmerzen erzielt wird.

Dieses Video zur ISG-Injektion zeigt, wie Injektionen als Unterstützung für die Diagnosestellung eingesetzt werden.

Was wird zur Unterstützung der Diagnose in die Iliosakralgelenke injiziert?

Eine diagnostische ISG-Injektion enthält ein kurz wirkendes Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum), mit dem das Gelenk je nach Wirkstoff für 2 bis 12 Stunden betäubt wird.  Die Injektion erfolgt unter Durchleuchtungskontrolle bzw. CT-gesteuert, um sicherzustellen, dass die Injektion direkt in das Gelenk erfolgt.

Was können Sie sich von einer diagnostischen ISG-Injektion erwarten?

Wenn Ihre Schmerzen im Iliosakralgelenk durch die Injektion deutlich nachlassen, ist das Iliosakralgelenk wahrscheinlich der Verursacher Ihrer Schmerzen.

Stellt sich bei Ihnen nach der diagnostischen Injektion jedoch keine signifikante Schmerzlinderung ein, kann es andere Ursachen für Ihre Symptome geben, die abgeklärt werden sollten.

Wenn bei Ihnen eine ISG-Dysfunktion diagnostiziert wird, ist der nächste Schritt wahrscheinlich eine nicht-chirurgische Behandlung, die therapeutische ISG-Injektionen umfassen kann.

2. Therapeutische ISG-Injektionen

Konservative Therapien sind nicht-chirurgische Behandlungen mit dem Ziel, Ihre Schmerzen zu lindern, damit Sie Ihren täglichen Aktivitäten nachgehen können. Die Palette dieser Therapien umfasst Medikamente, Physiotherapie, ISG-Stützgürtel, sogar ISG-Injektionen und die Betäubung der schmerzleitenden Nervenbahnen, die das Iliosakralgelenk versorgen (RFA – Radiofrequenzablation).  Bei manchen Patienten zeigen andere Behandlungsformen wie Massagetherapie, Proliferationstherapie oder Chiropraktik eine schmerzlindernde Wirkung. Der Erfolg dieser Behandlungen ist jedoch wissenschaftlich nicht hinreichend belegt.

Therapeutische ISG-Injektionen unterscheiden sich von diagnostischen Injektionen dadurch, dass sie auf eine kurzfristige (Wochen bis Monate) Schmerzlinderung abzielen.


Was wird zur Schmerzlinderung in die Iliosakralgelenke injiziert?

Eine therapeutische ISG-Injektion enthält eine Mischung aus Lokalanästhetikum und Kortikosteroid.  Das Anästhetikum soll eine unmittelbare Schmerzlinderung bewirken, während das Kortikosteroid durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften für eine länger anhaltende Linderung der Schmerzen sorgen soll.


Wie lange hält die Wirkung von therapeutischen ISG-Injektionen an?

Die Dauer der Schmerzlinderung ist individuell verschieden.  Bei einigen Betroffenen kann die Wirkung monatelang anhalten, bei anderen hingegen nur Wochen oder sogar nur ein paar Tage.  Bei manchen Patienten erstrecken sich die therapeutischen ISG-Injektionen über mehrere Jahre und die Dauer der Linderung nimmt möglicherweise mit jeder Injektion ab.  Anfänglich kann die Schmerzlinderung viele Monate anhalten. Nach einer Reihe von Injektionen verkürzt sich diese Zeitspanne, bis die Injektionen schließlich nur noch begrenzt oder gar keine Linderung mehr bringen.

Kann es bei therapeutischen ISG-Injektionen zu Nebenwirkungen kommen?*

Bei Kortikosteroiden können Nebenwirkungen auftreten. Daher wird Ihr Arzt für einen Zeitraum von 12 Monaten wahrscheinlich höchstens zwei oder drei therapeutische ISG-Injektionen verordnen.  Manchmal werden von den Krankenkassen höchstens auch nur 2 oder 3 therapeutische ISG-Injektionen pro Jahr übernommen.

Mögliche Nebenwirkungen einer ISG-Injektion mit Steroiden sind:

  • Bluterguss an der Einstichstelle
  • Allergische Reaktion
  • Infektion
  • Verstärkte lokale Schmerzen oder Blutungen
  • Negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel (Gewichtszunahme, erhöhter Blutdruck und hohe Blutzuckerwerte)
  • Unterdrückung der Nebennieren, die andere notwendige Steroide für Ihren Körper produzieren
  • Degenerative Veränderung der Gelenkoberfläche (Gelenkknorpel)
  • Verminderte Elastizität und Flexibilität der umgebenden Bänder und Weichgewebe
Ärzteschulung

Diese Broschüre herunterladen, damit Sie die Resultate einer oder mehrerer diagnostischer Injektionen festhalten können. Sie enthält auch eine kurze Beschreibung der Behandlung von ISG-Schmerzen. Wenn nicht-chirurgische ISG-Therapien wie lokale Injektionen bei Ihnen keine Wirkung zeigen, könnten Sie als nächsten Schritt eine minimal-invasive ISG-Fusion wie iFuse in Betracht ziehen.

Schmerzen und Behandlung einer ISG-Dysfunktion

Die von einer ISG-Dysfunktion ausgehenden Schmerzen können sich überall im unteren Rücken, im Gesäß oder in den Beinen bemerkbar machen. Chronische ISG-Schmerzen können die Aktivitäten des täglichen Lebens und somit die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigten. Die gute Nachricht: Weltweit sind Tausende von Ärzten auf die Behandlung von ISG-Schmerzen spezialisiert und decken das gesamte Therapiespektrum von konservativen Behandlungsoptionen bis hin zu minimal-invasiven ISG-Fusionen ab.

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