Für Patienten
Auf den richtigen Diagnosetest kommt es an
Eine mechanische Störung (Dysfunktion) des Iliosakralgelenks lässt sich am zuverlässigsten mit den richtigen Diagnosetests feststellen. Im Folgenden werden die gängigsten Methoden zur Diagnose einer ISG-Dysfunktion vorgestellt.
Diagnose
Tests bei ISG-Schmerzen
Die Diagnose einer ISG-Dysfunktion umfasst ein Gespräch über Ihre medizinische Vorgeschichte und Ihre Schmerzerfahrungen, eine körperliche Untersuchung und Tests zum Ausschluss anderer Schmerzquellen wie Lendenwirbelsäule und Hüfte. Der diagnostische Algorithmus umfasst die folgenden Schritte:
- Provokationstests
- Diagnostische Bildgebung (Röntgen, CT, MRT)
- Diagnostische ISG-Injektionen
Provokationstest
Ihr Arzt kann eine Reihe von Provokationstests oder Untersuchungen durchführen, bei denen Ihre Gelenke manipuliert werden oder die Empfindlichkeit Ihres Iliosakralgelenks getestet wird. Alle diese Tests können die Diagnosestellung begünstigen.6,7,8,9,10 Zu den Provokationstests bei ISG-Schmerzen gehören:
- Distraktionstest
- Thigh-Thrust-Test
- Kompressionstest
- FABER-Test
- Gaenslen-Test
Ihr Arzt übt Druck auf Hüften, Knie und andere Bereiche aus, um festzustellen, welche dieser Manöver Beschwerden oder Schmerzen bereiten.
Diagnostische Bildgebung
Darüber hinaus können unter Umständen Röntgenaufnahmen, eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) die Diagnosestellung erleichtern. Es kann auch durchaus der Fall eintreten, dass mehr als eine Erkrankung (z. B. ein Bandscheiben- oder Hüftproblem) gleichzeitig mit ISG-Beschwerden auftritt, und bei der ärztlichen Untersuchung somit auch andere Faktoren berücksichtigt werden sollten, die als Verursacher Ihrer Symptome in Frage kommen.
Diagnostische ISG-Injektionen
Die am weitesten verbreitete Methode zur genauen Bestimmung der Ursache von ISG-Schmerzen ist die Injektion eines Lokalanästhetikums in das Iliosakralgelenk.
ISG-Injektion unter Röntgenkontrolle mit:
- Lokalanästhetikum
- Kontrastmittel
Injektionsbedingte Schmerzreduktion:
- ≥ 50 % Wahrscheinlichkeit einer ISG-Schmerzquelle
- < 50 % Man sollte auch andere Schmerzquellen in Betracht ziehen, aber das Iliosakralgelenk kann beteiligt sein
Bei der Injektion in das Iliosakralgelenk wird eine kleine Menge eines Betäubungsmittels (z. B. Lidocain) unter Röntgen- oder CT-Kontrolle in das Iliosakralgelenk injiziert.
Führt die Injektion zu einer deutlichen Abnahme der Schmerzen im Iliosakralgelenk (mehr als 50 % Schmerzlinderung) für eine Dauer von ein oder zwei Stunden nach der Injektion, gilt der Test als positiv oder als Bestätigung der Diagnose. Das bedeutet, das Iliosakralgelenk ist höchstwahrscheinlich der Verursacher Ihrer Schmerzen.11
Bleibt der Schmerz nach der Injektion unverändert, kann man davon ausgehen, dass die Ursache für die Schmerzen eher nicht hauptsächlich beim Iliosakralgelenk liegt.