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Ist nach einer ISG-Fusion eine Vaginalgeburt möglich?

Schwangerschaft nach ISG-Operation

Wenn Sie nach der Diagnose einer ISG-Dysfunktion eine Schwangerschaft in Erwägung ziehen, interessiert es Sie wahrscheinlich, ob eine Vaginalgeburt nach einer minimal-invasiven ISG-Fusion, wie iFuse, möglich ist.

Der minimal-invasive Eingriff einer ISG-Fusion sollte die Größe des Beckens nicht verändern und die Beckenanatomie auch sonst in keiner Weise beeinträchtigten. Daher sollte ein iFuse-Eingriff Ihre Gebärfähigkeit oder Ihre Fähigkeit, eine Schwangerschaft auszutragen, nicht beeinträchtigen.

Entbindung nach ISG-Operation

Die wichtigere Frage ist vielmehr: Ist eine natürliche Geburt möglich oder muss eventuell ein Kaiserschnitt eingeleitet werden?

Widmen wir uns zuerst der Funktionsweise des Iliosakralgelenks (ISG), auch Kreuzdarmbeingelenk genannt. Dieses Gelenk befindet sich in der Beckenregion und überträgt das Gewicht und die Kräfte vom Oberkörper auf die unteren Extremitäten und umgekehrt. Ein gesundes Iliosakralgelenk besitzt einen nur sehr geringen Bewegungsspielraum von ca. zwei bis vier Zentimetern in eine Richtung. Die Iliosakralbänder der Frau sind weniger straff als die beim Mann, damit mehr Beweglichkeit für den Geburtsvorgang gegeben ist. Eine bessere Beweglichkeit ist für die Schwangerschaft unabdinglich.

Wird das ISG verletzt oder nutzt es sich mit der Zeit ab, kann es zu Schmerzen im unteren Rücken oder in der Wirbelsäule, im Becken, Bein oder Gesäß kommen. Zuerst wird die Ursache für den Schmerz anhand spezieller diagnostischer Untersuchungen abgeklärt.

Das seit 2009 auf dem Markt befindliche iFuse Implantat ist ein kleines dreieckförmiges Implantat zur Stabilisierung und Fusion des Iliosakralgelenks. Durch die Fusion des ISG wird die Fähigkeit der festen Bänder des Iliosakralgelenks, sich während der Schwangerschaft zu entspannen und zu lockern, eingeschränkt. Dies kann sich unter Umständen auf die Möglichkeit einer Vaginalgeburt auswirken. Es gibt Frauen, die einen einseitigen iFuse-Eingriff und danach eine erfolgreiche Vaginalgeburt hatten, darunter auch Patientinnen, die an mehreren prospektiven klinischen Studien zu iFuse teilgenommen haben. Die Frage der Vaginalgeburt bei Patientinnen mit ISG-Fusion wurde bis jetzt in keiner qualitativ hochwertigen klinischen Studie beurteilt. Welche Art der Entbindung für Sie infrage kommt, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.

Welche Art von Entbindung?

Bevor Sie einen Termin für Ihre ISG-Fusion vereinbaren, sollten Sie unbedingt ein Aufklärungsgespräch mit Ihren betreuenden Ärzten – Ihre ISG-Spezialisten und Ihr(e) Gynäkologin/Gynäkologe oder Ihre praktische Ärztin/Ihr praktischer Arzt – zu Ihren persönlichen Umständen, wie Gesundheit, Kinderwünsche und Entbindungspräferenzen, führen. Erkundigen Sie sich außerdem, wie sich eine Schwangerschaft auf Ihre ISG-Symptome auswirken könnte. Mithilfe der Beratung und Informationen der Ärzte können Sie dann eine wohl überlegte Entscheidung unter Einbindung aller Beteiligten treffen.

Wenn Sie zum Zeitpunkt Ihrer Schwangerschaft bereits eine ISG-Fusion hatten, informieren Sie Ihre betreuenden Ärzte und Dienstleister im Gesundheitswesen bitte lange vor der Geburt von Ihren Implantaten. Wenn Sie und Ihr Versorgungsteam sich für einen Kaiserschnitt entscheiden, ist es gut, wenn dieser Plan schon weit im Voraus bekannt ist, damit die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden können. Sollten Sie sich für eine Vaginalgeburt entscheiden, ist es ratsam, die Geburt in einer Einrichtung zu planen, die auch für einen eventuellen Kaiserschnitt ausgerüstet ist.

ISG-Schmerzen nach der Schwangerschaft

Viele Frauen mit ISG-Dysfunktion berichten, dass die Schmerzen im unteren Rücken, im Gesäß, in der Leiste oder im Bein während der Schwangerschaft oder kurz nach der Entbindung einsetzten. Hier noch weitere Quellen zu ISG-Schmerzen nach der Entbindung.

Schwangerschaft nach einer ISG-Fusion

4.000+Behandelnde Ärzte

110.000+Durchgeführte iFuse Eingriffe

140+Publikationen zu iFuse

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